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Employee Experience verbessern

Hat dein Unternehmenfür die Employee Experience alles getan? Wurden alles potentiale ausgeschöpft um Mitarbeiter zu binden und zu halten?? Regelmäßige Feedback-Gespräche, kostenlose Getränke, Äpfel und Birnen immer frisch am Küchentresen…
Die Umstellung auf NewWork ist vollzogen (was auch immer das bedeutet…)

Und dennoch wunderst du dich darüber, dass noch immer neue Mitarbeiter nicht in Scharen auf dein Unternehmen zukommen.

Da habe ich DAS ALLHEILMITTEL für dich!!

Natürlich nicht. Ein Allheilmittel gegen Mitarbeitermangel, Mitarbeiterfluktuation oder gar Unzufriedenheit habe auch ich nicht. Ich behaupte sogar, dass es ein pauschales Allheilmittel niemals geben wird. Sind doch die Strukturen und Herausforderungen in Unternehmen so individuell wie die Persönlichkeiten, die darin arbeiten.

Und was nützt es, wenn all diese Ideen und Prozesse umgesetzt sind, am Ende aber die wenigsten sie nutzen?

Für viele Jahre haben wir geglaubt, dass weiße Wände und graue Bodenbeläge sowie Tischplatten Menschen den Freiraum im Kopf geben um kreativ, fokussiert und konzentriert zu sein. Ist diese Annahme heute falsch? Ja und nein!

Ich denke, wir haben heute einen völlig anderen Führungs- und Motivationsansatz. Noch vor einigen Jahren, und aus der Zeit stammt die Vorstellung, weiße Büros sind gut für die Leistung von Mitarbeitern, gingen wir davon aus, dass „Diamanten nur unter Druck entstehen“. Also die besten Mitarbeiter ihr volles Potential entfalten, wenn man sie nur genügend unter Druck setzt.

Weiße Wandflächen helfen dabei. Erst vor ca. 10-13 Jahren haben Wissenschaftler herausgefunden, dass wir neben zwei, direkt mit dem Sehzentrum verbundenen, Rezeptoren ummenschlichen Auge einen dritten besitzen. Dieser dritte Rezeptor ist über Nervenbahnen direkt mit dem Hypothalamus verbunden. Im Hypothalamus sitzen die „Steuerzentralen“ für wichtige Funktionen unseres Nervensystems. Die Impulse für die Ausschüttung diverser Hormone kommen von dort, unser Schlaf/Wach Rhythmus wird dort gesteuert und die Amygdala ist ebenfalls dort beheimatet.

 

Die Rolle der Amygdala bei der Mitarbeiterzufriedenheit

Die Amygdala ist so etwas wie unser „Angstzentrum“. Wenn die Amygdala aktiv wird, sorgt sie für automatisch ablaufende Programme im Körper, die unser Überleben sicherstellen sollen. Früher waren das Reflexe wie z.B. „Flüchten“, „Kämpfen“ oder „Totstellen“. Heute sind wir ein Stückchen weiter und wissen, dass solch tiefgreifende Gefahren nicht mehr auf uns lauern, jedenfalls nicht im Büroumfeld. Allenfalls auf einer schlecht geführten Safari kann es uns passieren um Leben und Tod laufen zu müssen…

Und dennoch ist die Steuerungsfunktion der Amygdala ähnlich kraftvoll. Der Körper wird bei Gefahr in eine Art „Alarmzustand versetzt“.

Die Farbe weiß stellt für die Amygdala eine solche Gefahr da, weil weiße Wände an Eis, Schnee oder Nebel erinnern. Alle drei spannende Wetter, allerdings schlecht für das Überleben in der Wildnis. Also versetzt unser Angstzentrum das gesamte menschliche System in einen Alarmzustand, wenn wir uns in weißen Räumen aufhalten. Das ist gut und schlecht. Warum? Auf der einen Seite führt dieser Alarmzustand zu mehr Zusammenhalt, mehr Teamwork und mehr Fokus. Auf der anderen Seite aber eben gepaart mit einem hohen Level an psychischem Druck und Stress für den menschlichen Organismus. Im heutigen Führungs- und Motivationsverständinis ein NoGo.

Um das zu verdeutlichen: Im Sommer habe ich an einer Alpenüberquerung von Oberstdorf nach Meran teilgenommen. Von Tag eins an war das Wetter schlecht. Zuerst hatten wir Regen, später, weiter oben ging dieses Wetter dann in Schnee und noch später in einen heftigen Schneesturm über. Bis zu dem Moment habe ich immerzu aus meinen Vorträgen zitiert: „Weiße Räume sind Körperverletzung!“.
Aber anders als erwartet sind meine Mitreisenden nicht in Streß und Panik verfallen, sondern haben sich zusammengerauft. Wahnsinn. Wir haben uns gegenseitig geholfen, uns unterstützt und motiviert. Diese Gruppe aus zwölf völlig Fremden ist innerhalb von Stunden zu einer extrem gut funktionierenden Einheit zusammen gewachsen.
Zum großen Teil des Abenteuers der gefühlt vorhandenen Gefahr geschuldet.

Seitdem sehe ich weiße Räume differenzierter. Bleibe aber dabei, dass im heutigen Verständnis von Motivation und Führung Weiß keine Rolle mehr spielen darf, weil wir eben heute nicht mehr mit Druck und Angst führen, sondern mit Verständnis, Klarheit und Kommunikation.

Welche Farben sind nun die richtigen für ein motivierendes NewWork 2023? Mit welchen Farben schaffe ich eine Employee Experience? Wie binde ich ganz subtil die besten Mitarbeitenden an mein Unternehmen?

In einem anderen Blogartikel habe ich erklärt, warum Weiß nicht die ideale Farbe ist für Wand- und Deckengestaltungen in Büros und Geschäftsräumen. Den Artikel findest du hier: Burnout richtig vorbeugen – Mentale Gesundheit der Mitarbeitenden

Welche Farben sind denn nun dir Richtigen, wenn es darum geht, eine Bürogestaltung zu konzipieren, die Mitarbeitende nach modernem Motivation- und Führungsverständnis bindet und zu mehr Leistung anregt?

 

Employee Experience und Grödel bei einer Alpenüberquerung

Dazu möchte ich dir gern noch eine weitere kleine Geschichte von meiner Alpenüberquerung erzählen:

Wir waren also bei Wind, Wetter, Schnee und Schneesturm unterwegs. Wie schon gesagt, hätten wir keine schlechte Laune. Uns ging es trotz, oder vielleicht wegen der widrigen Umstände, erschreckend gut. Nach 2-3 Stunden körperlich anstrengendem Aufstieg waren wir fast am Mädelejoch angekommen. Für die letzten Meter Aufstieg durften wir hier noch unsere Grödel anziehen. 

Grödel sind wie Spikes für die Bergschuhe. Die brauchten wir dringend, weil es zusätzlich zum Wetter von der Seite und von oben auch noch eisig kalt war und der Weg rutschig und glatt wurde. Während wir also diese Grödel anzogen und noch einen kräftigen Schluck aus unseren Wasserflaschen nahmen, riss für ganz kurze Zeit die Wolkendecke auf und ein gar nicht so großes Stück blauer Himmel wurde sichtbar. Dieses sehr kleine Stück blauer Himmel haben wir sehr gefeiert. Tatsächlich sind wir in lauten Jubel ausgebrochen und riefen „blauer Himmel, blauer Himmel!“ Von außen betrachtet könnte man meinen, da sind 12 wahnsinnige in den Bergen unterwegs.

Dieses Stück blauer Himmel hat uns so gut getan und so viel positive Emotion in uns ausgelöst. Jetzt könnte man meinen, das will der Farbpsychologe so sehen, weil er laufend die positive Wirkung von Himmelblau betont. In diesem Fall hat mich die positive Stimmung und die kleine „Bergparty“ tatsächlich selbst beeindruckt.

Mit dieser Ladung an positiver Energie konnten wir also die letzten beschwerlichen Meter bis zum Sattel des Mädelejoch gut bewältigen.

 

Die positive Wirkung von Farbe in der Employee Experience

Dieses Erlebnis hat mir mal wieder deutlich vor Augen geführt, welch positive Wirkung Farbe in unserem Alltag haben kann. Unsere Gruppe, die ja inzwischen den zweiten Tag in Folge in grauer und weißer Umgebung unterwegs war, hat sich so über diesen strahlenden Farbflecks gefreut.

Das lässt sich auf deine Räume übertragen. Nimm gern etwas ganz leicht blau getönte Farbe und streich damit die Decken deiner Räume. Das sorgt direkt für bessere Laune. Zudem steigert das die Konzentration. Die Wandflächen darfst du dazu in einem leichten Sand-Ton gestalten. Nun ergänzt du umlaufend eine schmale Linie, dessen Farbe du deinem Corporate-Design entnimmst und schon hast du eine positive, motivierende und zugleich individuelle Raumgestaltung. Das ist einfach und kostet gar nicht viel mehr, als ein normaler Anstrich.

Ein großer Ernst-Fact zum Schluss: Eine Studie der bergischen Universität in Wuppertal hat gezeigt, dass sich mit Hilfe von farbigen Raumgestaltungen bis zu 30% der Fehltage wegen Krankheit einsparen lassen.

Farbe ist also weit mehr als ästhetische Gestaltung, Farbe ist der wichtigste Erfolgsfaktor der Welt.