Farbe zu bekennen ist der Schlüssel zum Erfolg? Was soll das eigentlich bedeuten? Als Kind wurde ich häufig nach meiner Lieblingsfarbe gefragt. Hast du darauf eine Antwort? Was ist deine Lieblingsfarbe? Rot, Grün, Gelb, Blau? Evtl. Schwarz, Grau, Weiß oder Braun? Die meisten Menschen wählen aus den ersten vier Möglichkeiten. Aber da gibt es doch noch viel mehr. Die Evolution hat uns zwei wunderbare, fast identische Organe eingesetzt, mit denen wir in der Lage sind, viele Millionen Farben zu sehen. Der Farbraum unserer Lieblingsfarbe beschränkt sich scheinbar dennoch auf eine Auswahl von 4-8 Farben.
Ich denke, das liegt einfach daran, dass wir uns viel zu wenig bewusst machen, wie bunt diese Welt tatsächlich ist. Im Rahmen meines Studiums habe ich in Rothenburg o.d.T. die Farbtöne der Hausfassaden mit einem Spektralphotometer gemessen und festgehalten. Eine Erkenntnis aus dieser Arbeit war, dass Rothenburg extrem bunt ist. Ja, zugegeben, um das festzustellen benötigt man nicht wirklich ein Messgerät. Allerdings hat mir erst das Messgerät bewußt gemacht, in welcher starken Intensität die Farben in der mittelalterlichen Stadt verwendet wurden. Wir nennen das Chroma. Die Strahlkraft einer Farbe ist ihr Chroma.
Wie Chromatisch bist du eigentlich? Und was hat das mit der Lieblingsfarbe zu tun? Bist du eine(r) von vielen? Schwimmst du mit der Masse? Oder strahlst du? Welche Strahlkraft hat deine Persönlichkeit? Wie so oft, hängt alles irgendwie zusammen. Farben können wir definieren über 3 Faktoren. Den Buntton, die Helligkeit und die Strahlkraft. Bei uns Menschen ist das im Grunde genau so.
Die Herausforderung ist, dass wir schnell zu einer Bewertung neigen. Wir machen schnell eine Schublade auf und stecken unser Gegenüber hinein. Meistens hat unser Schrank nur sehr wenige Schubladen. Das reicht aber leider nicht. Wir Menschen sind so vielfältig und unterschiedlich, dass es eigentlich kaum möglich ist uns überhaupt irgendwie einzusortieren. Und dennoch hilft es uns, genau dies zu tun. Schließlich wollen wir ja wissen, woran wir sind. Große Farb-Test-Systeme basieren auf 4 Farben. Also 4 Schubladen. Mir ist das zu wenig. Mit den vier Farben decken wir nur eine Ebene ab. Was ist mit der Helligkeit und der Strahlkraft, um im Farb-Kontext zu bleiben?
Unsere Persönlichkeit hat so unfassbar viele Facetten, die schließlich alle irgendwie erfasst und beleuchtet werden wollen. Wenn wir uns selbst besser kennenlernen wollen, dürfen wir mehr reflektieren und neue Methoden und Werkzeuge zu Rate ziehen. Um im Thema Lieblingsfarbe zu bleiben: Welches Rot genau ist deine Lieblingsfarbe? Feuerrot, Bordeauxrot, Rotorange, Dunkelrot? Oder welches Blau? Ultramarin, Himmelblau, Dunkelblau? Maigrün, Waldgrün, Moosgrün oder 80er Jahre Grün?
Und welche Farbe noch? Ja, genau, welche Farbe würdest du dazu kombinieren? Diese Frage ergründet, ob du Kontraste magst oder es lieber harmonisch haben möchtest. Und das wiederum sagt etwas über deine Konfliktbereitschaft aus. Oder darüber, wie du mit unterschiedlichen Meinungen umgehst. Wie wäre es denn, wenn dir bewusst wäre, wie du und deine Mitarbeitenden denken, fühlen und handeln? Meistens haben wir doch gar nicht die Gelegenheit unsere Mitmenschen so genau und tief kennen zu lernen.
Die Eine oder der Andere ist Charismatisch und geht auf Menschen zu. Dann wiederum gibt es Persönlichkeiten, die sind lieber allein und erfreuen sich an eher kleinen Gruppen. Die einen strahlen um die Wette, während die anderen ihre Tiefe und ihren Facettenreichtum still feiern. Ist nun das eine schlecht und das andere richtig? NEIN! Jede Persönlichkeit ist kostbar. Wichtig ist, dass wir uns bewußt machen, dass es Unterschiede im Denken, Fühlen und Handeln gibt. Und wie wichtig es ist, Verständnis und Geduld mitzubringen. Für sich selbst, und für andere.
Was ist deine Lieblingsfarbe? Das ist eine der Fragen, mit der ich die konfrontiere im Colorlytix-Training. Mit Hilfe von 13 Karten, auf denen jeweils 5 unterschiedliche Farben angeordnet sind, finde ich heraus, welche Persönlichkeit in dir steckt. Im Training arbeiten wir die unterschiedlichen Facetten deiner Persönlichkeit heraus und machen allen Teilnehmenden bewusst, dass jede(r) einzelne wertvoll ist. Und all das ganz spielerisch mit Hilfe von Farben. In einer Tiefe, die du mit 4 Farben nicht schaffst. In einer Intensität, wie sie nur Colorlytix schafft. Colorlytix habe ich gemeinsam mit meiner Frau, Carmen Homann 2015 aus dem „Frieling-Test“ von dem Farbforscher Heinrich Frieling und dem „ILF Wohn- und Farbkompass“ von Inge und Gerd Schilling entwickelt. Alles Werkzeuge, die es uns leicht machen, Farbe zu bekennen.
Ergebnisorientierte Motivation entsteht, indem wir unsere Teams, die einzelnen Menschen in den Teams verstehen, kennen und die Haltung haben, das Jede/r einen Nutzen hat. Viel zu oft schauen wir allerdings nicht genau hin und haben nicht die Haltung: Ihr seid alle wertvoll sondern denken in Generationen, Herkunft, Geschlechtern. Ob wir wollen, oder nicht.
Wenn wir aber die Haltung der Ergebnisorientierung und Offenheit aller Menschen gegenüber entwickeln, steht dem Erfolg unserer Teams und damit des Unternehmens nichts mehr im Wege.
Im Handwerk wird das schnell klar. Da gibt es einen, der besonders gut tapezieren kann aber Wärmedämmung nicht beherrscht. Und dennoch gehören beide Tätigkeiten zum Malerhandwerk. Wenn ich als Führungskraft dies erkenne und meine Teams entsprechend ihrer Fähigkeiten sehe, entsteht ergebnisorientierte Motivation.
