In aller Munde: Energie sparen! Wir alle fragen uns in diesen Tagen, wie es uns gelingen soll so viel Energie einzusparen, dass das erklärte Ziel der Bundesregierung, kein Gas aus Russland beziehen zu müssen, erreicht und aufgrund der steigenden Gaskosten unser Geldbeutel nicht überstrapaziert wird.
Jetzt mal ganz von Anfang. Den Grund für die steigenden Kosten und die politischen Entscheidungen wollen wir hier nicht diskutieren. Schließlich haben wir alle genug mit den Auswirkungen zu kämpfen.Was können wir also tun, um zumindest die Kosten für Gas und Strom einzudämmen?
Licht aus und die Raumtemperatur auf 19 Grad senken ist die pauschale Lösung der Ampelkoalition für alle Bürgerinnen und Bürger dieses Landes. An manchen Stellen stimme ich den Vorschlägen sogar zu! Ich bin schon lange der Meinung, dass wir nicht jeden Raum kontinuierlich beleuchten und schon gar nicht auf Wellnesstemperatur halten müssen. Licht aus und Raumtemperatur runter ist daher aus meiner Sicht keine schlechte Idee!
Wie schaffe ich das, ohne an Komfort und Gemütlichkeit einzubüßen? Fangen wir mal mit dem Licht an. Ich habe es in meiner eigenen Wohnung ausprobiert: Im Flur und im Bad ist jetzt ein Bewegungsmelder installiert. Dieser hilft mir dabei, nur dann das Licht zu benutzen, wenn tatsächlich jemand im Raum ist. Das Gerät ist in der Lage, die natürliche Helligkeit im Raum zu erfassen und schaltet das Licht an, wenn es dunkler wird. Wenn ich den Raum verlasse, dauert es ein paar Augenblicke und das Licht geht aus. So ist gewährleistet, dass das Licht nicht dauerhaft unnütz brennt.
Auch die Helligkeit des Lichtes habe ich angepasst. Für einfaches benutzen des WC oder Händewaschen genügt meistens eine ganz geringe Grundhelligkeit. Das Licht habe ich so eingestellt, dass ich mich gut orientieren kann. Wenn ich das Bad fürs Duschen, meine Morgenroutine oder anderes nutze, drücke ich einen Schalter – und zack ist der Raum hell erleuchtet. Dank diverser Smart-Home Lösungen, die jeder schnell im Baumarkt oder Heimtechnik-Markt erwerben kann ist das schnell installiert.
Mein zweiter Tipp zum Thema Licht: Schaffe Licht-Inseln. Nutze Stehleuchten mit geringer Leuchtkraft für deine gemütliche Beleuchtung. Zusätzlich installierst Du eine helle Leuchte an der Decke, die den gesamten Raum in helles, neutrales Licht hüllt. Diese Leuchte nutzt du dann einfach beim putzen, arbeiten oder einfach allem, was viel Licht erfordert. Sobald diese Tätigkeiten erledigt sind, schaltest du wieder um auf deine gemütliche Wohlfühlbeleuchtung. Der zweite Punkt, den ich angepasst habe, ist die Farbigkeit der Wände und Decken.
Eine Studie aus Süddeutschland hat herausgefunden, dass die gefühlte Raumtemperatur mit der Farbigkeit der Wand- und Deckenflächen zusammen hängt. So hat man als Ergebnis dieser Studie in einer Klinik für Brandopfer die Wände Eisblau gestrichen, um die gefühlte Temperatur zu senken und somit das Wohlbefinden der Brandverletzten zu steigern. Hier setzten wir an! Wenn Wandfarbe einen kühlenden Effekt haben kann, dann doch auch einen wärmenden…
Viele Wohnungen und Büros sind heute weiß und grau gestrichen. Das ist zur Zeit im Trend. Neben diversen anderen Herausforderungen mit der Farbe Weiß, die ich in diesem Blogartikel beschrieben habe: (https://www.karsten-homann.de/blog-post/weisse-raeume-sind-koerperverletzung) gehört weiß auch zu den eher kühlen Farben. Das mag in südlichen Ländern, wo die Temperatur ohnehin deutlich höher ist als hierzulande, hilfreich sein. Doch ein Zuhause mit 19 Grad Raumtemperatur fühlt sich mit weißen Wänden meist nochmal 2 Grad kühler an.
Der Trick ist einfach: Nutze für deine Wände einen warmen Farbton. Ein Beige, viele Grüntöne, Rot bis Weinrot und alle Facetten von Braun und Orange eignen sich hervorragend um die gefühlte Raumtemperatur um ein paar Grad zu steigern. So fällt es uns leichter, die von der Ampelregierung vorgeschlagenen 19 Grad zu realisieren. Denn wichtig ist doch, dass wir uns wohlfühlen. Mit diesen einfachen Tipps, die sich bei der nächsten Neugestaltung sehr einfach realisieren lassen, kannst du Energiesparen und Wohlfühlen gemeinsam haben.
