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karsten homann whiteout blogbeitrag panorama

Was ist Whiteout?

Als Whiteout wird in der Meteorologie benannt, wenn Schnee den Boden bedeckt, es neblig und bewölkt ist. Durch das mehrfach gebrochene, reflektierte und helle Sonnenlicht entsteht eine diffuse Lichtstimmung, die weder Schatten noch Konturen wahrnehmbar macht.

Wer häufig Wintersport macht kennt vielleicht diese Situationen, wenn alle Flächen miteinander verschmelzen, der Horizont verschwindet, ja alle Kontraste sich auflösen. In dieser Situation wird unser Angstzentrum aktiviert. Desorientierung, Angstzustände oder Beklemmungen bis hin zum Verlust des Gleichgewichtsinns sind die Folge!

Das entsteht durch das sehr diffuse Licht und die weißen, kontrastlosen „Oberflächen“. Alles um uns herum ist weiß/grau und das Auge hat nichts mehr zum „festhalten“. Unser Stammhirn hat diese Information als extrem gefährlich abgespeichert.

Warum ist Whiteout für Räume relevant?

Das Unterbewusstsein kann zwischen weiß gestrichenen Räumen und einem Whiteout nicht unterscheiden! Es wird direkt und ohne Verzögerung die Amygdala, der Teil des Stammhirns, der für Angstgefühle zuständig ist, aktiviert. Die Amygdala übernimmt in der Regel in einer Gefahrensituation die Steuerung des gesamten Gehirns. Vor vielen tausend Jahren, als wir noch in der Natur lebten war das auch wichtig. Die Amygdala hat darüber entschieden, ob wir flüchten, kämpfen oder uns tot stellen. Dazu hat sie die nötigen Prozesse im Gehirn der Menschen aktiviert.

Heute ist unser Präfrontalkortex, in dem ein großer Teil des bewussten Denkens stattfindet viel ausgeprägter. Unser Bewusstsein sagt also in einer solchen Situation: Erstmal sehen ob die Gefahr real ist. Denken wir uns doch eine weitere Lösung aus. Halt stopp, ich bin doch beim Wintersport, da ist dieses Phänomen doch normal. Halt stopp, den Raum habe ich selbst weiß gestrichen, das will ich so haben, das ist Design.

Wir wissen zusätzlich, dass unser unterbewusstes Denken 98% ausmacht, während bewusstes Denken auf gerade mal ca. 2% kommt. Wissenschaftler sagen heute, dass der unterbewusste Anteil sogar noch größer ist. Jetzt versucht also der kleine Anteil unseres Denkens sich gegen die 98% Übermacht zu stellen. Das Unterbewusstsein sagt: ACHTUNG Whiteout, Gefahr! Sei vorsichtig! Das Bewusstsein hält mit seinen nur 2% dagegen und sagt: NEIN, das ist mein Designerwohnzimmer, das habe ich so gewollt, das ist schön.

Natürlich finden wir das zunächst schön, weil es reizvoll ist. Aber klar ist, das in diesem weißen Raum die beiden ungleichen „Brüder“ in unserem Kopf ununterbrochen streiten. Der eine ist dauernd in Alarmbereitschaft, der andere hat damit zu tun, den anderen zu beschwichtigen.

Da bleibt wenig Platz oder Kapazität für strategisches, konzentriertes und motiviertes Arbeiten.

In weißen Räumen ist konzentration nicht möglich

Wir alle kennen dieses Gefühl vielleicht aus unserer Jugend! Wenn damals unsere große Liebe Schluss gemacht hat, oder besser angedeutet hat Schluss zu machen. Dann haben wir ununterbrochen Angst vor der endgültigen Entscheidung gehabt. Wir konnten uns auf nichts anderes Konzentrieren als dieses eine Thema.

Das ist mit weißen Räumen genauso, nur merken wir den dadurch entstehenden Stress in unseren Köpfen nicht mehr bewusst. Daran haben wir uns gewöhnt.
Wenn wir dann mal in den Wald gehen, oder an den Strand, wo uns die Natur mit so fantastisch schönen Farben beschenkt (der Sandstrand ist übrigens nie weiß, sondern sand-farbig. Nur die helle Sonne macht es so hell, dass wir es als „weißen Sandstrand“ bezeichnen). Das lässt uns zur Ruhe kommen, da kommen wir runter, da finden wir Entspannung.

Das kannst Du jetzt schon haben. Also ohne in den Wald zu fahren. Gestalte Deine Räume in motivierenden, positiven Farben und Du wirst sehen, Dein Geist beruhigt sich und Du kannst wieder viel besser arbeiten, lesen, leben …